Schilling gestorben
Der Schweizer Filmemacher Niklaus Schilling (Foto), ein Vertreter des deutschen Autorenkinos, ist mit 72 Jahren in Berlin gestorben. Das teilten die Deutsche Kinemathek und der Verbrecher Verlag am Dienstag unter Hinweis auf die Familie mit. Zu seinen Filmen gehören »Vertreibung aus dem Paradies«, »Rheingold« und »Willy-Busch-Report«, für den er 1980 den Max-Ophüls-Preis erhielt. »Das deutsche Kino verliert mit ihm einen bildbewussten und avantgardistischen Regisseur, dessen Filme Lust an Formexperimenten und Neugier auf technische Neuerungen gleichermaßen zeigen«, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Verlag und Kinemathek. 1944 in Basel geboren, fand Schilling in den 60er Jahren Kontakt zur »Münchner Gruppe«. Zunächst arbeitete er als Kameramann etwa für Rudolf Thome, Klaus Lemke, May Spils und Jean-Marie Straub. Sein Spielfilmdebüt gab er 1971 mit »Nachtschatten«, einer Mischung aus Kammerspiel und Psychothriller. Auch später ließ er sich keiner festen Schule zuordnen. »Ein notorischer Grenzverletzer« hieß die Biographie von Karl Prümm, die zum 70. Geburtstag im Verbrecher Verlag erschien. Seit Anfang der 80er Jahre experimentierte Schilling viel mit neuen Techniken. Zuletzt erschien 1995 sein Film »Die Blinde Kuh«. Schilling starb bereits am Freitag in Berlin. (dpa/jW)
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