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Aus: Ausgabe vom 12.07.2016, Seite 10 / Feuilleton

Endgelagert

Von Dusan Deak

Die Endlagerkommission von Bundestag und Bundesrat hat sich geeinigt. 30.000 Kubikmeter hochradioaktiver Atomabfälle sollen für über eine Million Jahre sicher endgelagert werden. So lange dauert es, bis die Giftabfälle aus 50 Jahren Atomwirtschaft ausgestrahlt haben.

Danach soll der Müll vom BER aus (falls der Berliner Flughafen bis dahin fertiggebaut sein wird) in die Erdumlaufbahn geschossen werden oder in der Hamburger Elbphilharmonie als Oper uraufgeführt in neuem Glanz erstrahlen.

Dazu soll Deutschland mit Hilfe von Kalk gebleicht und getüncht und in eine »weiße Landkarte« umgewandelt werden. Damit wird sichergestellt, dass jedes Bundesland die gleichen Chancen bekommt, sich für die Endlagerung zu bewerben. Bayern wird nicht weiß übermalt und nimmt am Auswahlverfahren nicht teil. Das Land verfügt über keine geeignete Bodenbeschaffenheit. Für die Endlagerung eignen sich nur Ton, Salz oder Granit. Bayern dagegen besteht vorwiegend aus schwarzem Sumpf. Parteienerforscher bezweifeln, dass die große Koalition noch eine Million Jahre hält, um den Beschluss in die Tat umzusetzen.

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