Leichtathletik: Türkische Weltauswahl
Amsterdam. Die Türkei hat bei der Leichtathletik-EM so viele Medaillen gewonnen wie bei den 22 EM -Ausgaben zuvor zusammen, nämlich zwölf Stück, darunter vier goldene. Ein Grund für den Erfolg ist die Einbürgerung von Athleten, die das Land vor dem Erhalt der Staatsbürgerschaft möglicherweise »auf der Landkarte nicht gefunden hätten«, wie der englische Telegraph witzelte. Im EM-Aufgebot der Türkei standen diesmal sieben in Kenia geborene Athleten, zwei Jamaikaner, zwei Äthiopierinnen, jeweils ein Kubaner, Aserbaidschaner und Ukrainer sowie eine Südafrikanerin. Auf ähnliche Weise verstärken Katar und Bahrain ihre Mannschaften mit Sportlern aus Afrika. »Wir sehen das sehr kritisch«, sagte Präsident Clemens Prokop vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV). »Wir werden beim IAAF-Kongress im Dezember einen Antrag stellen, dass der Missbrauch des Staatenwechsels bekämpft wird. Denn wenn ein Wechsel zum Wirtschaftsgut wird, leidet die Leichtathletik.« (sid/jW)
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