Das Politische im Bild
Von Andreas Hüllinghorst
Bis Ende September werden in der jW-Ladengalerie 31 Aufnahmen von sechs Fotografinnen und Fotografen der Gruppe »R-mediabase« gezeigt. Einer von ihnen, Hans-Dieter Hey, schreibt dazu: »Die Herausforderung bei der Aufgabenstellung war aus verschiedenen Gründen (…) hoch. Die gut zu verstehende Scham, als armer und ausgegrenzter Mensch veröffentlicht zu werden, ist groß. Gleichzeitig sollten die Finger in die offenen Wunden der Gesellschaft gelegt werden.« Das Politische im Bild sollte wieder zurückgewonnen werden.
Armut ist im Wesen nicht selbstverschuldet, sondern Resultat einer entsprechenden Politik. Der Sozialwissenschaftler Christoph Butterwegge erinnert: »Bis zur Weltwirtschaftskrise 1974/75 war die große Bevölkerungsmehrheit im westdeutschen ›Wirtschaftswunder‹ vor den Standardlebensrisiken (…) halbwegs geschützt. Diese Form der sozialen Absicherung existierte jedoch nur so lange, wie es hohe Wachstumsraten und die Systemkonkurrenz zwischen den westlichen Marktwirtschaften und dem östlichen Staatssozialismus gab. Mit dessen Zusammenbruch 1989/90 und der grundlegenden Transformation des Wohlfahrtsstaates (…) war eine Wiederkehr der sozialen Unsicherheit verbunden.« Im Verlag Wiljo Heinen ist ein Ausstellungsband mit den hier auszugsweise zitierten Texten erschienen. Die Ladengalerie in der Torstraße 6 in Berlin-Mitte ist montags bis donnerstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, freitags von 10 bis 14 Uhr.
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