Leuchtender Pfad
Um einen leuchtend schwarz-rot-gold gepflasterten Weg in der brandenburgischen Gedenkstätte Seelower Höhen ist ein Streit entbrannt. Er führt zum Standbild eines Rotarmisten und wurde vor einem halben Jahr saniert – in der ursprünglichen Farbkombination, wie das Landratsamt erklärt. Nun besteht der Landeskonservator Thomas Drachenberg darauf, dass statt dessen wieder verwitterte graue Platten ausgelegt werden. Denn »mit dieser farblichen Gestaltung kommt diesem Weg eine Aufmerksamkeit zu, die ihm als eigentlich unauffälligem Nebenweg gar nicht zusteht«, sagte er der Berliner Zeitung.
Und nationalistisch sieht das auch noch aus. In der Gedenkstätte wird an die entscheidende Schlacht um Berlin im April 1945 erinnert, bei der über 100.000 Soldaten starben. Der Gehweg wurde erneuert, weil es dafür Spenden in Höhe von 45.000 Euro gegeben hat, unter anderem von Gazprom. Beim Bau des Weges im Jahr 1972 seien die Pflastersteine in den Farben Schwarz-Rot-Gold verlegt worden, als Symbol der deutsch-sowjetischen Freundschaft, sagt man im Landsratsamt. Das habe die Baufirma entdeckt, als die Steine ausgegraben wurden und an der Unterseite farbig waren. Die Farben seien im Laufe der Jahre verwittert und der Weg habe deswegen zuletzt grau ausgesehen. Laut Berliner Zeitung verlangt Landrat Gernot Schmidt (SPD) nun einen schriftlichen Bescheid, den Weg wieder grau zu machen, »damit es hinterher nicht wieder Debatten gibt.« (dpa/jW)
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