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Aus: Ausgabe vom 12.08.2017, Seite 15 / Geschichte

Anno … 33. Woche

1927, 19. August: Die NSDAP hält erstmals ihren Reichsparteitag in Nürnberg im Luitpoldhain ab. Dabei wählen die Faschisten Nürnberg zunächst aus pragmatischen Gründen aufgrund der zentralen Lage. Später stellen sie die Versammlungen in die Tradition der Nürnberger Reichstage des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Ab 1933 wird das Gelände zu einer Aufmarschfläche von 84.000 Quadratmeter umgebaut. Der letzte Reichsparteitag findet 1938 statt.

1947, 15. August: Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen erlangt Indien die Unabhängigkeit vom Britischen Empire. Die britische Kronkolonie wird in zwei Staaten geteilt: in die säkulare Indische Union und die Islamische Republik Pakistan. Die Teilung führt zu einer Vertreibungs- und Fluchtwelle, bei der über eine halbe Million Menschen ums Leben kommen. Bereits im Oktober 1947 kommt es im Streit um die Zugehörigkeit der Kaschmir-Region zum Ersten Indisch-Pakistanischen Krieg. Der Grenzkonflikt hält bis heute an.

1947, 20. August: Im sogenannten Nürnberger Ärzteprozess, dem ersten der insgesamt zwölf Nachfolgeverfahren gegen Verantwortungsträger des deutschen Faschismus, werden vor einem US-amerikanischen Militärgericht die Urteile verkündet. Von den 23 Angeklagten werden sieben zum Tode und neun zu Haftstrafen von zehn bis 20 Jahren verurteilt. Sieben Angeklagte werden freigesprochen. Die ­Todesurteile werden am 2. Juni 1948 in Landsberg vollstreckt.

1987, 17. August: Im Kriegsverbrechergefängnis Spandau in Berlin nimmt sich der ehemalige NSDAP-Politiker und Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Rudolf Heß, das Leben. Der Stellvertreter Hitlers war am 10. Mai 1941 mit einem Flugzeug nach Schottland geflogen, angeblich um dort über einen Frieden zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich zu verhandeln. Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, war er ab 1966 der einzige noch ­verbliebene Häftling in Spandau. Im Anschluss an Heß’ Tod wird das Gefängnis abgerissen.

1997, 15. August: Die Bremer Vulkanwerft, die im Jahr zuvor Insolvenz angemeldet hat, wird stillgelegt. Die 1893 gegründete Großwerft gehörte bis in die 1990er Jahre zu einer der größten Europas. Mit der Schließung werden 2.500 Arbeiter auf die Straße gesetzt. Von der Pleite sind auch ostdeutsche Werften in Rostock, Stralsund und Wismar mitbetroffen, die das Unternehmen 1992 von der Treuhand erworben hatte.

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