Notwendiger Schritt
Liebe Leserinnen und Leser,
entgegen dem Branchentrend kann junge Welt die Auflage stabil halten. Aber auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des Verlags erfreulich ist, dürfen wir uns noch lange nicht entspannt zurücklehnen. Zwar schlossen wir das Jahr 2017 mit einem Überschuss ab, auch im ersten Quartal wurden noch alle Kosten über Einnahmen gedeckt – ein gutes Resultat einer erfolgreichen Arbeit von Verlag und Redaktion. Allerdings schlagen erhöhte Zustellkosten und steigende Druckpreise zu Buche, zudem steht zum 1. Juli eine Gehaltserhöhung für die Kolleginnen und Kollegen der Verlag 8. Mai GmbH an. Kosten entstehen auch durch die notwendige digitale Weiterentwicklung: Es müssen zusätzliche Personalstellen geschaffen werden.
Aus diesen Gründen werden wir zum 1. Juli 2018 die Preise für Abonnements moderat erhöhen. Die Abopreise für das Normal- und Soliabo (Print wie Online) steigen monatlich um 1,70 Euro, für Sozialabos um 0,70 Euro. Die Preise für zusätzliche Onlineabos für Printabonnenten erhöhen wir um 0,60 Euro. Am Kiosk wird die junge Welt pro Erscheinungstag 10 Cent mehr als bisher kosten (10 Rappen in der Schweiz).
Auflagenverfall und Anzeigenrückgang haben bei anderen Tageszeitungen dazu geführt, dass deren Verkaufspreise laufend deutlich erhöht wurden. War die junge Welt in den neunziger Jahren noch die teuerste überregionale Tageszeitung, ist sie heute die günstigste (siehe Grafik). Wir gehen weiter vorsichtig mit Preiserhöhungen um, auch weil wir wissen, dass viele Leserinnen und Leser auf jeden Euro angewiesen sind. Deshalb belasten wir Sozialabos geringer als Normal- und Soliabos.
Wir möchten Sie bitten, trotz der Preiserhöhung zu prüfen, ob es Ihnen möglich ist, auf eine höhere Preisstufe umzusteigen. Denjenigen, die zum Beispiel als Studenten die jW zum Sozialpreis bestellt hatten und heute einer Beschäftigung nachgehen, möchten wir einen Umstieg auf das Normal- oder Soliabo vorschlagen, damit wir auch weiterhin allen, die darauf angewiesen sind, ein Sozialabo anbieten können. Diese gibt es bei uns ohne einen Nachweis, weil wir wissen, dass unser Leserkollektiv sehr solidarisch mit dieser Option umgeht. Wir wissen auch, dass dies nicht selbstverständlich ist, und möchten uns dafür bei Ihnen bedanken.
Für Fragen stehen Ihnen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Aboservice zur Verfügung, telefonisch unter 030 53 63 55 80/-81 (montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 17 Uhr) oder per E-Mail unter abo@jungewelt.de.
Jonas Pohle, Vertriebsleitung
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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