Gedruckt und digital zusammen denken
Seit Dienstag erscheint die Onlineausgabe der jungen Welt in neuer Gestaltung. Wir haben die digitale Zeitung nicht »neu erfunden«, wie dies die bürgerliche Konkurrenz gerne behauptet, wenn mehr Werbeflächen ausgezeichnet oder neue, raffinierte Bezahlmodelle mit großem Getöse unter die Leute gebracht werden. Manche unserer Neuerungen sind technisch nur Stand der Entwicklung: So ist die bisher eigenständige Mobil-Version entfallen, unsere Webseite erkennt die Größe des Displays und passt Auflösung und Anzeige an die Darstellungsmöglichkeiten an.
Die Zeitungsbranche steht unter Druck. Neben den hausgemachten Problemen vieler Redaktionen wie der sinkenden Qualität und der personellen Ausdünnung spielen externe Faktoren eine Rolle. Nicht erst der Skandal um die außerordentliche Preiserhöhung der Deutschen Post AG macht deutlich: Der Korridor, um Printprodukte profitabel herzustellen, wird schmaler. Das betrifft auch uns. Wir sind auf Grossisten und die Post angewiesen, um unsere Zeitung auszuliefern. Und wir stellen kein Luxusprodukt her, dessen Preis beliebig erhöht werden kann: Wir produzieren ein tägliches Instrument, das bezahlbar bleiben muss, wenn es wirksam sein soll. Die Zeitung auf Papier als teures Nostalgieprodukt für wenige, die es sich leisten wollen: Für die jW ist dies kein gangbarer Weg.
Wir geben die gedruckte Zeitung nicht vorschnell auf, wir verteidigen sie als demokratisches Gut mit entscheidenden Vorteilen: ihrer leichten Verteilbarkeit, ihrem Charakter als Werbeträger in eigener Sache. Doch wir müssen die Distribution, sei es gedruckt oder digital, stärker zusammen denken. Unsere neue Webseite ist ein Schritt dahin: ein digitales Abbild der Zeitung, die nun komplett auf der Startseite erschließbar ist. Machen Sie sich ein Bild auf unserer neu gestalteten Webseite. Das Onlineabo ist eine sinnvolle Ergänzung der Printzeitung – und umgekehrt. jW-Entwicklerteam
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- E. Rasmus: Wo sind die Leserbriefe? In der neugestalteten Onlineausgabe der Tageszeitung junge Welt – ich hatte bislang gezögert, mich hierrüber zu äußern – komme ich mir vor wie in einem der hässlich bunten Supermärkte, wo es nur darum...
- Harald Möller: Exklusive Inhalte Jemanden für ein Onlineabo zu interessieren gelingt in der Regel nur, wenn man exklusive Inhalte im Onlinebereich bringt, die nur der lesen kann, der ein Onlineabo abgeschlossen hat. Diese Texte dürfe...
- Gabriel Toledo: Nun ja Keine Ahnung, was Ihr da zusammen gedacht haben wollt, ich lese seit Jahren die elektronische Ausgabe und hab’ nun schon mehrere Layoutänderungen hinter mir. Ist es so schwer, etwas einfach mal so zu ...
Mehr aus: Aktion
-
100.000mal gegen Kriege
vom 16.02.2019