Behörden und Himmelreich
Stardirigent Teodor Currentzis hat wenige Tage nach seinem angekündigten Rückzug von der Oper in der russischen Stadt Perm seinen Weggang mit politischen Problemen in der Verwaltungsregion begründet. »All die Jahre waren wir in einem ständigen Kampf«, schrieb der 47jährige in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. Die Behörden und Politiker hätten nie etwas von der künstlerischen Arbeit verstanden und jedes Feingefühl vermissen lassen. Das Land verliert mit dem Musiker, der auch einen russischen Pass hat, einen Weltstar. Der gebürtige Grieche, der zudem Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters in Stuttgart ist, kritisierte die Verwaltung des Permer Gebiets: Ohne deren »völliges Unverständnis« und das »Fehlen von Ehrfurcht und Einfühlungsvermögen« hätte er »nicht die Kraft für diese Entscheidung aufgebracht, mein Himmelreich zu verlassen«. Currentzis hatte am vergangenen Freitag erklärt, seinen Posten als künstlerischer Leiter des Staatlichen Opern- und Balletttheaters in diesem Sommer abzugeben. Der Musiker behalte aber die künstlerische Leitung des internationalen Djagilew-Festivals, teilte die Oper mit. (dpa/jW)
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