Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 25.10.2019, Seite 11 / Feuilleton
Gerichtsprozess

Teuflischer Versuch

Rose McGowan (46), eine der Vorkämpferinnen der »Me Too«-Bewegung«, zieht gegen Harvey Weinstein vor Gericht. Die US-Schauspielerin hat am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Kalifornien Klage gegen den Hollywood-Mächtigen eingereicht. Der frühere Studioboss und seine Helfer hätten einen »teuflischen« und illegalen Versuch unternommen, die Opfer sexueller Übergriffe zum Schweigen zu bringen, heißt es in Gerichtsdokumenten, die das Branchenblatt Variety veröffentlichte. McGowan wirft ihm unter anderem Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis vor. Neben Weinstein verklagt sie auch frühere Anwälte des Produzenten und die umstrittene Sicherheitsfirma Black Cube.

Weinstein wies die Vorwürfe durch seine Anwältin zurück. McGowan sei nur auf Geld und Publicity aus, schrieb Anwältin Phyllis Kupferstein in einer Mitteilung, die dem Hollywood Reporter vorlag. Nach Angaben der Schauspielerin wurde sie 1997 von dem Produzenten vergewaltigt. Diesen Vorfall wollte sie 2016 in ihrem geplanten Buch beschreiben. Weinstein und sein Team hätten mit allen Mitteln versucht, dies zu unterdrücken, macht McGowan in ihrer Klage geltend. Dazu gehörte auch Rufschädigung, um ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben. McGowan pocht vor Gericht auf eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.

McGowan war 2017 eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarfen. 2018 wurde der Filmproduzent in New York wegen krimineller sexueller Handlungen angeklagt. Der Prozess soll im kommenden Januar beginnen. Mehr als 80 Frauen haben Vorwürfe gegen den 67jährigen erhoben. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt. (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton