Fall Amri: BKA spielte offenbar Hinweise herunter
Berlin. Das Bundeskriminalamt (BKA) gerät bei der Aufklärung der Behördenfehler rund um den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz vom 19. Dezember 2016 weiter in Erklärungsnot. Wie aus einem internen E-Mail-Wechsel hervorgeht, über den am Donnerstag dpa berichtete, hat das BKA zehn Monate vor dem Anschlag Hinweise zur Gefährlichkeit des späteren mutmaßlichen Attentäters Anis Amri heruntergespielt.
Die Hinweise, die das BKA im Februar 2016 anzweifelte, stammten von einem Informanten des Landeskriminalamtes (LKA) aus Nordrhein-Westfalen. Dieser V-Mann lieferte dem LKA über Monate Informationen zu Amris Wunsch, einen Anschlag zu begehen. In einem Schreiben vom 24. Februar 2016 beschwerte sich ein BKA-Beamter über eine »Frechheit« der Kollegen aus NRW. Der Grund: Dortige Ermittler hatten Amri als »Gefährder« eingestuft und drangen auf eine intensive Überwachung. (dpa/jW)
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