Hintergrund
Die argentinische Regierung unter Alberto Fernández und Wirtschaftsminister Martín Guzmán verhandelt zur Zeit mit den ausländischen Privatgläubigern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über eine umfassende Umschuldung, um den Staatsbankrott abzuwenden (siehe jW vom 21.4.). Dabei will sie die Zinszahlungen um 62 Prozent oder 37,9 Milliarden US-Dollar, die Schuldenlast um 5,4 Prozent oder 3,6 Milliarden Dollar kürzen. Außerdem schlägt sie eine Stundung bis 2023 vor, um danach ihre Zinszahlungen wieder aufzunehmen. »Argentinien kann heute nichts bezahlen, und auch nicht in den kommenden Jahren«, so Guzmán am 19.04. in einem Interview mit Cohete de la Luna. Angesichts der explodierenden Schulden der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer zeigt sich der IWF derzeit unerwartet konzessionsbereit. Dessen neue Direktorin Kristalina Georgiewa hatte die Höhe der argentinischen Schulden bereits im vergangenen Dezember als »untragbar« eingestuft. (jj)
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