Auf die Straße
Heller Aufruhr in deutschen Unternehmen. Bisher schien man in den Chefetagen die 2015 in Paris festgelegten Klimaziele durch »grünwaschende« Werbung erreichen zu wollen. Seit vielen Monaten kann man an jeder Straßenecke Plakate bestaunen, mit denen die Firmen die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte bewerben. Kurz vor dem nächsten großen Aktionstag von »Fridays for Future« am 25. September will nun auch die offizielle EU-Politik in Person von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aufs Gaspedal treten und fordert: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) steckt in der Zwickmühle: Zum einen ist die chinesische Konkurrenz in der Produktion von Elektromobilen um Längen voraus, was den eigenen Profit zukünftig erheblich schmälern wird. Zum anderen sind die vom BDI auf 2,3 Billionen Euro geschätzten Kosten für den Umbau der Produktionsstätten enorm. Diese Ausgabe habe »die Allgemeinheit zu tragen«, wurde der BDI-Präsident Dieter Kempf am Freitag in der jW zitiert. Er hatte auf dem sogenannten Klimakongress des Verbandes gesprochen.
Die Sache ist für die Kapitalseite also klar: Die Kosten für Coronapandemie wie Klimakrise trägt der Steuerzahler – und die des notwendigen Umbaus der gesamten Wirtschaft auch!
Das sehen wir völlig anders. Die Berichterstattung der jW stellt Klima, Soziales und Ökonomie in ihrem dialektischen Zusammenhang dar. Und das nicht aus dem Blickwinkel der Herrschenden, sondern dem der arbeitenden Bevölkerung, aber auch dem der Marginalisierten. Täglich informiert sie über die Machenschaften der Konzernetagen sowie über Streiks und Proteste dagegen.
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Zu Engels’ 200.
vom 19.09.2020