»Dr. Jazz« gestorben
Das Dresdner Dixieland-Festival trauert um einen seiner Gründerväter, Karlheinz Drechsel, der am Montag im Alter von 89 Jahren gestorben ist. »Was den Oldtime-Jazz auf der Welt betraf«, so das Festival am Dienstag, sei Drechslers Wissen »schier unendlich« gewesen. Der studierte Kultur- und Theaterwissenschaftler, der zunächst noch selbst trommelte (Mitte der 50er bei den Elb Meadow Ramblers in Dresden), war Moderator und Mitorganisator der legendären Louis-Armstrong-Tournee durch die DDR 1965, und seitdem mit dem »King of Jazz« vertraut, später auch mit Dizzy Gillespie, Ella Fitzgerald, Albert Mangelsdorff und anderen Legenden. Drechsler schrieb eine Diplomarbeit und mehrere Bücher über den Jazz, veröffentlichte in Fachzeitschriften wie Melodie & Rhythmus. Gleichzeitig bewies er Entertainerqualitäten als Moderator auf dem Dixieland-Festival sowie von Rundfunksendungen wie »Jazzpanorama« oder »Die Jazznacht«. Die unzähligen Anekdoten, die er scheinbar ständig parat hatte, trugen ihm bei seinen Fans den Titel »Dr. Jazz« ein. (dpa/jW)
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