Doppelter Schaden
Die Coronapandemie hat Musikerinnen und Musikern in Großbritannien schwerer zugesetzt als vielen anderen Berufen. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie zeigt, können dort noch immer ein Drittel aller befragten Profimusiker keinerlei Einkommen aus ihrem Beruf erzielen. Die große Mehrheit (83 Prozent) gab demnach an, wenn überhaupt, nur in Teilzeit als Musiker arbeiten zu können. Neunzig Prozent erzielten aus ihrer Beschäftigung weniger als 1.000 Pfund Sterling (rund 1.200 Euro) im Monat.
Bei der Umfrage der Wohltätigkeitsorganisation »Help Musicians« wurden knapp 1.000 professionelle Musiker befragt. »Während der Großteil der Wirtschaft nach und nach wieder zur Normalität zurückkehrt, wird es nach Erwartung der Musiker noch lange dauern, bis sie zu ihrem Einkommensniveau von vor Pandemie zurückkehren werden«, sagte »Help Musicians«-Geschäftsführer James Ainscough der Nachrichtenagentur PA zufolge. Seine Organisation unterstützte eigenen Angaben zufolge während der vergangenen eineinhalb Jahre knapp 20.000 Musiker mit finanziellen Mitteln in einer Gesamthöhe von 18 Millionen Pfund.
Die Unfähigkeit, in ihrem Beruf zu arbeiten, hat demnach auch viele britische Musiker psychisch belastet, wie die Umfrage ergab. Knapp ein Drittel der Befragten gaben der PA-Meldung zufolge an, auch aus mangelndem Selbstwertgefühl nicht mehr vor Publikum auftreten zu können. (dpa/jW)
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