In der Kluft
Der diesjährige tansanische Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah ist in London offiziell ausgezeichnet worden. Gurnah erhielt am Montagmittag von der schwedischen Botschafterin Mikaela Kumlin Granit Medaille und Nobelpreisurkunde, wie das zuständige Komitee im Anschluss bestätigte. Angesichts der Pandemie erhalten fast alle Preisträgerinnen und Preisträger ihre Auszeichnungen in diesem Jahr in ihren Heimatländern statt wie üblich in Stockholm. Nur die Friedensnobelpreisträger, die traditionell als einzige in Oslo ausgezeichnet werden, werden auch in diesem Jahr zur feierlichen Ehrung in der norwegischen Hauptstadt erwartet. Der 1948 auf der Insel Sansibar geborene Autor Gurnah erhält den Preis »für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Geflüchteten in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten«, wie die Schwedische Akademie im Oktober bekanntgab. Als Geflüchteter kam Gurnah Ende der 60er Jahre nach Großbritannien, wo er seither lebt. Er hat nach Angaben der Schwedischen Akademie zehn Romane veröffentlicht, außerdem eine Reihe von Kurzgeschichten. (dpa/jW)
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