Formen der Ausgrenzung
Auch 75 Jahre nach der Erstveröffentlichung ihres Tagebuchs ist Anne Frank nach Einschätzung des Leiters der Anne-Frank-Bildungsstätte in Frankfurt eine Identifikationsfigur für junge Menschen. »Anne Franks Kampfgeist und die humanistische Botschaft ihres Tagebuchs inspirieren Kinder und Jugendliche, die sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung empören, genauso wie Erwachsene, die dem erstarkenden Rechtspopulismus etwas entgegensetzen wollen, oder die Fridays-for-Future-Bewegung, die ihr Engagement für Klima- und Umweltschutz mit Fragen nach Gerechtigkeit verbindet«, sagte Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte, der dpa. Auch die Form des Tagebuchschreibens und Dokumentieren des Erlebten hole Jugendliche ab, sagte Mendel. »Das betrifft nicht nur die ›Generation Selfie‹: Jede Generation findet einen neuen Zugang in der Auseinandersetzung mit Anne Franks Tagebuch – sei es in der Comicausgabe, im Film oder auf Instagram und TikTok.« Der Teenager Anne Frank biete auch heute noch ein enormes Identifikationspotential und einen Zugang für die Auseinandersetzung mit Konflikten der Gegenwart. »In ihrem Tagebuch beschäftigt sie sich mit Antisemitismus und verschiedenen Formen der Ausgrenzung, mit Fragen nach Krieg und Frieden, nach einer besseren Welt, mit Menschenrechten und Demokratie«, begründete Mendel. (dpa/jW)
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