Aus: Ausgabe vom 29.10.2022, Seite 2 / Ausland
Prag: Zehntausende protestieren gegen Regierung
Prag. In Tschechien haben Demonstranten am Nationalfeiertag den Rücktritt der liberalkonservativen Regierung gefordert. Auf dem zentralen Wenzelsplatz in Prag versammelten sich nach Einschätzung der Polizei am Freitag mehrere zehntausend Menschen. Die Kundgebung stand unter dem Motto »Die Tschechische Republik an erster Stelle«. Die Veranstalter fordern militärische Neutralität und ein Ende der Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Geld. Zudem sprechen sie sich unter anderem gegen Zuwanderung aus. (dpa/jW)
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Leserbrief von Roland Winkler aus 08289 Aue (29. Oktober 2022 um 11:44 Uhr)Zehntausende gegen die Regierung in Prag: Liebe FreundInnen, militärische Neutralität und Ende der Unterstützung der Ukraine zu fordern, wie es in Prag Zehntausende fertig bringen ist gegenüber unserem Lande schon beinah revolutionär im besten Sinne. Wenn die Kundgebung unter dem Motto steht: »Die Tschechische Republik an erster Stelle«, so sind natürlich nationalistische Kräfte zu vermuten. Hierzulande gilt der Slogan auch für AfD und rechte Szene. Warum sollen und müssen wir uns aber von konkreten richtigen Forderungen distanzieren, weil sie von rechts erhoben werden? Tragisch genug, wenn sich eine geschlossene Linke und Gewerkschaften nicht mehr erheben. Im Gegenteil! Die Forderungen mittragen und ggf. zum Ausdruck bringen, wo der Unterschied bei unserem Patriotismus ist. Wenn wir Deutschland zuerst als Sozialisten/Kommunisten zu unserer Losung machen, dann würde es nur bedeuten und heißen: Erst mit dem Hauptfeind im eignen Lande fertig werden, ihn daran hindern, Krieg zu entfachen und zu fördern. Bei aller Verwirrung und Irritation, in die sich angebliche Linke selbst stürzen, die Kriegstreiberfraktionen und -ampeln stiften, die rechts mit links vermischen, um schließlich rechts zu landen, nur mit der Klassenfrage, mit Frage nach den Interessen, mit massenhaftem Bewusstsein der Friedenskräfte, denen nie der Krieg Frieden bringen kann, nie gebracht hat, wird aufzuhalten sein, was über uns schwebt.
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