Leicht zu schocken
Das weltberühmte Moskauer Bolschoi-Theater hat Kirill Serebrennikows Ballett »Nurejew« über den an den Folgen von AIDS gestorbenen schwulen russischen Tänzer Rudolf Nurejew vom Spielplan gestrichen. Das Ballett sei wegen des Verbots von Propaganda »nicht traditioneller Werte« aus dem Repertoire genommen worden, sagte Theaterintendant Wladimir Urin am Mittwoch bei der Vorstellung des Spielplans. Das prämierte Ballett von Serebrennikow gehörte zu den beliebtesten Aufführungen der weltgrößten Ballettkompanie. Auf der Bühne waren u. a. homosexuelle Szenen zu sehen sowie Männer in Frauenkleidern auf Stöckelschuhen. Verstöße gegen ein Gesetz, das positive Darstellungen von Homosexualität verbietet, werden mit hohen Geldstrafen geahndet. Russlands Kommunikationsaufsichtsbehörde hatte zuletzt erstmals Leitlinien zum Verbot von Propaganda »nicht traditioneller Lebensweisen« veröffentlicht. Demnach dürfen etwa keine Bücher mehr publiziert werden, in denen gleichgeschlechtliche Liebe als Beziehungen zwischen Mann und Frau gleichwertig dargestellt wird. (dpa/jW)
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