Auf der Heizung
Für ihr Stück »Die Katze Eleonore« wird die Autorin Caren Jeß mit dem Mülheimer Dramatikpreis 2023 ausgezeichnet. Das entschied die Jury des Theaterwettbewerbs am Samstag abend nach einer zweieinhalbstündigen öffentlichen Sitzung. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Jeß bekam zudem den Publikumspreis des Wettbewerbes.
»Die Katze Eleonore«, beim Staatsschauspiel Dresden in der Regie von Simon Werdelis uraufgeführt, ist der Monolog einer Immobilienmaklerin, die eines Tages merkt, dass sie eine Katze ist. Sie beginnt nachts zu jagen, trägt ein Fell, schläft auf der Heizung und bricht den Kontakt zu ihren Mitmenschen ab. Das Stück sei »extrem konsequent und provokativ«, urteilte die Jury. Man identifiziere sich mit der Hauptfigur und sei zugleich »auf positive Weise verstört«. Das »große Stück« habe den Mut, den Egoismus kenntlich zu machen, der den eingeschlagenen Weg radikaler Selbstbestimmung begleite.
Den ebenfalls mit 15.000 Euro dotierten Kinderstückepreis hatte vergangene Woche der Schriftsteller und Dramaturg Roland Schimmelpfennig mit seinem Stück »Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau« gewonnen. (dpa/jW)
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