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Aus: Ausgabe vom 21.08.2023, Seite 5 / Inland

Warnung vor Pleitewelle in der Gastronomie

Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der Metro AG, Steffen Greubel, hat vor einer Pleitewelle in der Gastronomie gewarnt. Sollte der ermäßigte Mehrwertsteuersatz zum Jahresende wieder auf 19 Prozent angehoben werden, »stehen bis zu 20.000 kleine bis mittlere Unternehmen vor der Pleite – jeder zehnte Betrieb«, sagte Greubel gegenüber Bild am Sonntag. Der Manager hob dabei die Bedeutung der Gastronomie für den Arbeitsmarkt hervor: »Wir haben in Deutschland rund 200.000 gastronomische Betriebe mit rund zwei Millionen Beschäftigten. Das sind fast dreimal so viele wie in der Autoindustrie – Gastronomie hat aber keine so starke Lobby.« (Reuters/jW)

  • Leserbrief von Roland Winkler aus Aue (22. August 2023 um 14:38 Uhr)
    Manager betonen die Bedeutung der Gastronomie für den Arbeitsmarkt. Die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes nach vorübergehender Ermäßigung führe zu Pleitewellen. Pleiten sind in kapitalistischer Marktwirtschaft nicht ungewöhnlich sondern systemimmanent. Wenn kleine und mittlere Unternehmen besonders bedroht sind, ist auch das der Entwicklung kapitalistischer Marktwirtschaft geschuldet. Warum eigentlich spricht niemand darüber, dass Gastronomie vor allem zur Freizeitkultur der arbeitenden Bevölkerung gehört. Zu sprechen sollte auch über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Gastronomie sein. Vor allem ist Wohl und Wehe der Gastronomie davon abhängig, was sich Menschen mit ihrem Einkommen bei bedeutender Inflation noch zu leisten vermögen.