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20.09.2023, 19:47:01 / Ausland

Streiks in Griechenland

Der Regierung mal zeigen, was nen Knüppel ist. Demonstranten geg
Der Regierung mal zeigen, was 'nen Knüppel ist. Demonstranten gegen Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Thessaloniki (16. September 2023)

Athen. Wegen landesweiter Streiks wird am Donnerstag in Griechenland mit starken Einschränkungen im Fähr- und Nahverkehr gerechnet. Den Fluglotsen, die ebenfalls teilnehmen wollten, wurde der Ausstand jedoch am Mittwochnachmittag gerichtlich untersagt. Zuvor war das Verkehrsministerium gerichtlich dagegen vorgegangen, wie die Zeitung To Proto Thema berichtete.

Die großen Gewerkschaften des Landes haben zu dem Ausstand aufgerufen, um gegen eine geplante Änderung des Arbeitsrechts zu protestieren. Neben den Fluglotsen wollen auch die Beschäftigten der Fähren und des öffentlichen Nahverkehrs die Arbeit niederlegen. Außerdem streiken die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, darunter Lehrer und Krankenhausmitarbeiter, wie griechische Medien am Mittwoch berichteten.

Die rechte Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plant diverse Lockerungen beim Arbeitsrecht, unter anderem die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. So sollen Beschäftigte künftig verpflichtet werden können, am Samstag oder Sonntag zu arbeiten und für diesen sechsten Arbeitstag 40 Prozent des Tageslohns zusätzlich erhalten. Auch soll es »Beschäftigung auf Zuruf« geben, Unternehmer könnte dann bei Bedarf spätestens 24 Stunden vor Arbeitsbeginn anrufen und den Beschäftigten anfordern. Beschäftigten soll es außerdem künftig erlaubt sein, einen zweiten Job anzutreten und täglich zusätzlich zu den regulären acht Stunden beim einen Unternehmer weitere fünf Stunden bei einem anderen zu arbeiten.

Die Gewerkschaften kritisieren die Aufweichung des Acht-Stunden-Tags und der Fünf-Tage-Woche. »Der neue Gesetzentwurf schreibt 13 Stunden Arbeit pro Tag und 78 Stunden Arbeit pro Woche vor, schafft Pausen am Arbeitsplatz und das Wochenende ab«, hieß es etwa bei der Gewerkschaft der Handelsmarine. Der Dachverband der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ADEDY befürchtet zudem eine »Kriminalisierung der Gewerkschaftsaktivitäten«. Das neue Gesetz sieht Strafen von bis zu 5.000 Euro vor, wenn Streikende andere Beschäftigte daran hindern, arbeiten zu gehen. (dpa/jW)

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