Streik beim SWR
Warnstreiks haben beim Südwestrundfunk (SWR) erneut zu Programmänderungen geführt. Es gebe einige geänderte Formate und Ausfälle in Radio und TV, bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Donnerstag auf Anfrage. Erstmals in dieser Tarifrunde riefen die Gewerkschaften bei der zweitgrößten ARD-Anstalt zu Aktionen über mehrere Tage auf.
Für das TV-Verbrauchermagazin »Kaffee oder Tee« nahm der SWR statt einer aktuellen Sendung eine Wiederholung ins Programm. Im Radio entfielen die Regionalnachrichten aus den Studios Stuttgart und Freiburg teilweise. Die wichtigsten Meldungen der Region seien von anderen Studios mit aufgenommen worden, sagte eine Sprecherin. »Die Nachrichtenversorgung in den betroffenen Regionen ist damit gewährleistet.«
Zu den Aktionstagen aufgerufen haben Verdi und der Deutsche Journalistenverband (DJV) im Südwesten und in Rheinland-Pfalz. Grund für die Aktionen sei, dass der SWR auch in der fünften Verhandlungsrunde am vergangenen Montag sein Angebot nicht verbessert habe. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren rückwirkend zum 1. Januar um 10,5 Prozent, aber mindestens um 500 Euro monatlich. SWR-Verwaltungsdirektor Jan Büttner sagte zu den Gewerkschaftsforderungen auf Anfrage: »Das ist utopisch, das ist in keiner Weise darstellbar. Wenn wir das machen würden, müssten wir Hunderte von Stellen streichen.«
Der SWR hat bei einer Laufzeit von 30 Monaten zwei Erhöhungsschritte angeboten: 2,25 Prozent mehr in diesem Jahr und ein Plus von 2,46 Prozent im nächsten Jahr. Allerdings soll es das zweite Plus nur geben, wenn der Rundfunkbeitrag ab 2025 wie empfohlen steigt. Die Verhandlungen betreffen nach SWR-Angaben rund 3.600 Festangestellte und 1.800 freie Mitarbeiter. Nach Verdi-Angaben nahmen rund 300 Streikende am Donnerstag vormittag in Stuttgart, Baden-Baden und Mainz an Protesten teil. (dpa/jW)
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