75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 29. / 30. Juni 2024, Nr. 149
Die junge Welt wird von 2819 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 17.06.2024, Seite 1 / Inland
Asylpolitik

Faesers Umweg zu den Taliban

Bericht: Innenministerin will Afghanen nach Usbekistan abschieben, Druck von CDU/CSU
Nancy_Faeser_82432388.jpg
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)

Weil das SPD-geführte Bundesinnenministerium nicht mit der islamistischen Regierung der Taliban zusammenarbeiten möchte, sollen derzeit in der BRD lebende Afghanen über Usbekistan abgeschoben werden. Wie der Spiegel am Sonntag berichtete, führt das Ministerium von Nancy Faeser (SPD) entsprechende Gespräche mit den usbekischen Behörden. Eine Ministeriumsdelegation sei zu diesem Zweck bereits Ende Mai nach Taschkent gereist. Dem Bericht zufolge ist die Idee, dass die Afghanen in die usbekische Hauptstadt und von dort mit einer privaten Fluggesellschaft weiter nach Kabul gebracht werden. Die usbekische Führung stellte laut Spiegel Unterstützung dabei in Aussicht, forderte im Gegenzug jedoch den Abschluss eines Migrationsabkommens, damit usbekische Staatsangehörige einfacher zum Arbeiten nach Deutschland kommen können.

Seit dem Messerangriff eines Afghanen auf einen Teilnehmer einer rassistischen Kundgebung in Mannheim, bei dem vor gut zwei Wochen ein Polizist getötet wurde, wird das Thema Abschiebungen an den Hindukusch und nach Syrien immer weiter vorangetrieben. Von CDU bzw. CSU regierte Bundesländer erhöhen den Druck auf die Bundesregierung. »Wir erwarten von Bundeskanzler Olaf Scholz klare Aussagen, wie Asylverfahren in Transit- und Drittstaaten außerhalb der EU stattfinden können«, sagte der hessische Regierungschef und Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder, Boris Rhein (CDU), der Augsburger Allgemeinen (Montagausgabe). Nach Vorstellung der Union sollten Asylsuchende für die Asylverfahren in Drittstaaten außerhalb der EU gebracht und dort in Lagern untergebracht werden. Italien strebt eine derartige Zusammenarbeit etwa mit Albanien an. Scholz hatte sich diesem Konzept zuletzt nicht mehr grundsätzlich abgeneigt gezeigt. Die Asylpolitik ist einer der zentralen Punkte auf der Agenda der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag im Bundeskanzleramt. (dpa/jW)

Großes Kino für kleines Geld!

75 Augaben für 75 €

Leider lässt die Politik das große Kino vermissen. Anders die junge Welt! Wir liefern werktäglich aktuelle Berichterstattung und dazu tiefgründige Analysen und Hintergrundberichte. Und das zum kleinen Preis: 75 Ausgaben der gedruckten Tageszeitung junge Welt erhalten Sie mit unserem Aktionsabo für nur 75 €!

Nach ablauf endet das Abo automatisch, Sie müssen es also nicht abbestellen!