75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Donnerstag, 19. September 2024, Nr. 219
Die junge Welt wird von 2939 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 13.08.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Elefanten nennen einander beim Namen

Fort Collins. Die Verwendung von Eigennamen bei der lautlichen Kommunikation galt bislang als spezifisches Merkmal der Menschen. Zwar adressieren manche Tierarten – etwa Papageien oder Delfine – einander mit Hilfe von Lauten, allerdings bloß durch Nachahmung: Sie wiederholen Rufe des Artgenossen, den sie ansprechen möchten. Wilde Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) scheinen dagegen ein ähnliches System zu benutzen wie die Menschen. Sie rufen andere Tiere mit Lauten, die allein den angesprochenen Tieren zuzuordnen sind. Das hat eine Forschungsgruppe um George Wittemyer vom Department of Fish, Wildlife and Conservation Biology der Colorado State University herausgefunden. Gemeinsam mit zwei Artenschutzorganisationen, der in Nairobi ansässigen »Save the Elephants« und »Elephant Voices« mit Sitz im norwegischen Sandefjord, analysierte die Gruppe etwa 470 Rufe von rund 100 Elefanten. Seit 1986 waren die Forscher den Tieren in verschiedenen Schutzgebieten Kenias gefolgt und hatten deren Rufe aufgenommen. Der Auswertung nach variierte die physikalisch-akustische Struktur der Laute je nach Empfänger. Anhand dieser Struktur konnte ein Algorithmus 28 Prozent der Rufe einem bestimmten Tier korrekt zuordnen, was statistisch deutlich über einer zufälligen Verteilung liegt. (jW)

Mehr aus: Natur & Wissenschaft