161.000 neue RNA-Viren entdeckt
Shenzhen. Virenforscher haben in weltweiten Probendaten mehr als 161.000 zuvor unbekannte RNA-Viren entdeckt – so viele auf einmal wie nie zuvor. Die neuen Funde erweitern die bisher bekannte Virosphäre um das Eineinhalbfache und fügen ihr unzählige neue Virengruppen hinzu. Ein Team um Xin Hou vom staatlichen Labor für Biokontrolle in Shenzhen hatte zuvor ein KI-System entwickelt, das speziell auf das Aufspüren von viralen Signaturen in RNA-Daten ausgelegt ist. Die Basis des »Luca Prot« getauften KI-Systems bildet ein lernfähiges Transformer-Modell, das auf ähnlichen Grundprinzipien wie Chat-GPT und anderen großen Sprachmodellen beruht. Die untersuchten Proben der Forscher stammten von 1.612 Orten weltweit und aus 32 verschiedenen Lebensräumen und Ökosystemtypen – vom Tiefseesediment über antarktisches Eis und heiße Quellen bis zu Boden-, Luft- und Wasserproben aus unseren Breiten. 86 Prozent der neu identifizierten RNA-Virenarten kamen jeweils nur in einem Ökosystemtyp vor. Es gab aber auch Viren, die in fast allen Proben gefunden wurden. »Diese sind offenbar ökologische Generalisten«, erklärten Xin und seine Kollegen. (jW)
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