Wagenknecht: Vereinbarung in Thüringen »ein Fehler«
Hamburg. Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht ist mit den Vereinbarungen des Thüringer Landesverbands ihrer Partei mit CDU und SPD unzufrieden. »Die Präambel, auf die sich die Verhandler von CDU, SPD und BSW in Thüringen geeinigt haben, bleibt in der wichtigen Frage von Krieg und Frieden leider deutlich hinter dem in Brandenburg gefundenen guten Kompromiss zurück«, sagte Wagenknecht am Montag dem Spiegel. Es sei »ein Fehler«, dass sich die Verhandler in Thüringen nicht an diesem Kompromiss orientiert hätten.
CDU, BSW und SPD in Thüringen hatten sich kurz zuvor über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen verständigt. Im gemeinsamen Entwurf einer Präambel für den möglichen Koalitionsvertrag heißt es: »Als künftige Regierung des Freistaats Thüringen eint uns der Wille zum Frieden in Europa.« Zudem machen die Parteien deutlich, dass »im Rahmen der europäischen und bundesstaatlichen Ordnung« alle diplomatischen Initiativen unterstützt würden, »den von Russland gegen die Ukraine entfesselten Angriffskrieg zu beenden«. Über die mögliche Stationierung von US-Raketen in Deutschland solle es eine »breite Debatte« geben.
Mit Blick auf Thüringen, Brandenburg und Sachsen sagte Wagenknecht dem Magazin: »Wir wünschen uns in allen drei Ländern erfolgreiche und stabile Regierungen, die das Signal der Wahlen verstanden haben und die Erwartungen der Wähler nicht enttäuschen.« Bei vielen landespolitischen Fragen müssten in den Verhandlungen noch Lösungen gefunden werden, bei denen das BSW gegenüber seinen potenziellen Koalitionspartnern Rückgrat zeigen müsse. »Wenn CDU und SPD den Eindruck bekommen, dass das Thüringer BSW sich elementare Positionen wegverhandeln lässt, macht das gute Koalitionsverhandlungen nicht leichter«, ergänzte sie.
In Brandenburg hatten die Verhandlungsteams von SPD und BSW am Montag ihren Landesvorständen am Montag die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfohlen. Sie schrieben die Forderung nach einer diplomatischen Lösung zur Beendigung des Ukraine-Krieges in ihr Sondierungspapier. In Sachsen verständigten sich CDU, BSW und SPD am Montag auf eine Fortsetzung der Sondierungen. (AFP/jW)
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