Koexistenz früher Menschenarten belegt
Pittsburgh. Ausgrabungen an der Fossilfundstätte Koobi Fora im Norden Kenias nahe dem Turkansee haben wichtige Erkenntnisse über den Lebensraum früher Menschenarten erbracht. Ein Forschungsteam um Kevin Hatala von der Chatham University in Pittsburgh hat Untersuchungen von versteinerten Fußspuren eines Homo erectus untersucht, die 2021 am Ostufer des Sees gefunden und 2022 freigelegt worden waren. Die Fundstätte existiert seit 1969, Tausende Fossilien – vor allem Knochen von Vor- und Frühmenschenarten, aber auch Steinwerkzeuge – wurden dort seither gefunden und untersucht. Die im naturwissenschaftlichen Fachmagazin Science publizierten aktuellen Ergebnisse erhellen die wichtige Frage, ob frühere Menschenarten denselben Lebensraum geteilt haben. Die Ursprünge der Menschheit sind kompliziert, in der Zeit vor vier bis einer Million Jahren entwickelten sich in Afrika mehrere Vor- und Frühmenschenarten. Einige von ihnen wurden zu unseren Vorfahren, etwa der Homo habilis und der Homo erectus. Andere starben ohne Nachfahren aus, so wie der Homo naledi und der Paranthropus boisei. Die von Hatala und seinem Team untersuchten Fossilien legen nun nahe, dass Vertreter des Homo erectus und Vertreter des Paranthropus zur selben Zeit und nicht weit voneinander entfernt gelebt haben. »Die Fußabdrücke sind erste Belege für Spuren zweier verschiedener, aufrecht gehender Hominidenarten auf der gleichen Fundfläche«, berichten die Forschenden. (jW)
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