EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor Konjunkturschwäche
Frankfurt am Main. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt vor einer anhaltenden Konjunkturschwäche in der Eurozone. Jüngste Daten deuteten darauf hin, dass kurzfristig mit einem schwächeren Wachstum zu rechnen sei, sagte Lagarde bei einer Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments am Mittwoch in Brüssel. Auf längere Sicht dürfte die wirtschaftliche Erholung im gemeinsamen Währungsraum allerdings wieder etwas Fahrt aufnehmen, sagte Lagarde gut eine Woche vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am 12. Dezember.
Nach Einschätzung von Lagarde erwies sich der Arbeitsmarkt im Euroraum trotz Konjunkturflaute bisher als widerstandsfähig. Allerdings würden Umfragen auf eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums hindeuten und auf eine weitere Abschwächung der Nachfrage nach Arbeitskräften, sagte sie.
Die Notenbank erwartet zudem keinen längerfristigen Anstieg der Teuerung in der Eurozone. »Für das vierte Quartal ist mit einem vorübergehenden Anstieg der Inflation zu rechnen«, sagte Lagarde. Im Verlauf des kommenden Jahres dürfte die Teuerung dann aber nachlassen und das von der EZB angepeilte Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent erreichen.
Die EZB hat die Leitzinsen zuletzt im Oktober um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, der richtungsweisenden Einlagenzinssatz liegt bei 3,25 Prozent. Viele Ökonomen erwarten bei der nächsten Zinssitzung angesichts der abgeflauten Inflation in der Eurozone eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte.
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