Anno … 2. Woche
1905, 7. Januar: Im Ruhrgebiet beginnt ein fünf Wochen anhaltender Streik der Bergarbeiter für den Achtstundentag, höhere Löhne, Grubensicherheit und freie gewerkschaftliche und politische Betätigung. Ausgangspunkt ist die Zeche »Bruchstraße« in Bochum-Langendreer, wo zunächst gegen eine geplante Zechenstilllegung gestreikt wird. Am 17. Januar sehen sich die Gewerkschaftsführer sowohl der freien als auch der christlichen Gewerkschaften und die Polnische Berufsvereinigung infolge der Wucht der Streikbewegung gezwungen, den Ausstand auch offiziell auszurufen. Danach legen 250.000 Bergarbeiter unterschiedlicher Verbandszugehörigkeit und Nationalität täglich die Arbeit nieder. Am 9. Februar wird der Streik von seiten der Gewerkschaften abgebrochen, nachdem die Regierung zugesichert hat, Änderungen am Berggesetz bezüglich der Regelungen der Arbeitszeit vorzunehmen.
1950, 8. Januar: In Schleswig-Holstein wird der »Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten« durch das ehemalige NSDAP-Mitglied Waldemar Kraft gegründet. Bei der Landtagswahl im Juli erreicht die Partei, die ab 1952 unter dem Namen Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) auftritt, 23,4 Prozent der Stimmen und wird Teil einer Koalitionsregierung unter Führung der CDU. Nachdem dem GB/ BHE bei den Bundestagswahlen 1953 der Einzug in den Bundestag gelungen ist, stellt die Partei im zweiten Kabinett Konrad Adenauers mit Theodor Oberländer den Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.
1980, 12./13. Januar: Die Partei »Die Grünen« wird in Karlsruhe gegründet. Ihre Mitglieder setzen sich neben einigen Rechten wie dem ehemaligen CDU-Bundestagsmitglied Herbert Gruhl hauptsächlich aus Neuen Linken, Basisdemokraten, Atomkraftgegnern, Umweltschützern und Anhängern der Friedensbewegung zusammen. 1983 gelingt der Partei der Einzug in den Bundestag.
1995, 6. Januar: Auf Druck der Filmindustrie einigen sich Elektronikkonzerne wie Sony, Philipps und Toshiba auf einen einheitlichen Standard für ein neues Massenspeichermedium, das auch für Filme geeignet ist. Die DVD (Digital Video Disc, heute: Digital Versatile Disc) setzt sich als beschreibbares Medium schnell durch und etabliert sich auch im Filmverleih, bis sie bezüglich des Massenmarkts durch das Streaming zurückgedrängt wird.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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