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07.01.2025, 19:54:25 / Kapital & Arbeit

Meta in den USA zukünftig ohne Faktenchecker

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Wahrheit ist, was du draus machst (Meta-Stand auf Spielemesse 2023)

Menlo Park. Der Facebook-Konzern Meta will bei der Verbreitung von Falschbehauptungen auf seinen Plattformen künftig weniger stark eingreifen als bisher. Beschränkungen bei kontroversen Themen wie Migration und Geschlechterfragen sollten aufgehoben werden, kündigte Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg an. Er sprach von einer »Zensur«, die zu weit gegangen sei. Die Kooperation mit Faktencheckern wird – zunächst nur in den USA – beendet. In der EU gilt ein Gesetz gegen Falschinformationen und Hassrede auf Onlineplattformen, das entsprechenden Änderungen entgegensteht. Der Konzern stellte klar, es gebe keine »unmittelbaren Pläne«, die Faktenchecker hierzulande abzuschaffen.

Zuckerberg folgt mit den Anpassungen der Linie des Tech-Milliardärs Elon Musk, der nach der Übernahme von Twitter Einschränkungen für Äußerungen auf der Plattform weitgehend aufhob. X, wie die Plattform inzwischen heißt, wird seitdem vorgeworfen, Hassrede zuzulassen. Wie bei X sollen auch bei Meta zukünftig Nutzer selbst Bewertungen von Äußerungen vornehmen. Das System für solche »Community Notes« wird gerade aufgesetzt. Zudem werden die Moderationsteams aus dem liberalen Kalifornien ins konservative Texas verlegt.

Zu Meta gehören neben Facebook auch die Foto- und Video-Plattform Instagram, die Chatdienste WhatsApp und Messenger sowie die X-Alternative Threads. Zuckerberg räumte ein, dass es mit dem neuen Ansatz »mehr schlechte Dinge« auf den Plattformen geben werde. Dafür werde man aber weniger Fehler mit übertriebener Moderation machen.

Zuckerberg verwies darauf, dass nach der Präsidentenwahl 2016 mit Trumps erstem Sieg die Verbreitung von Falschinformationen im Netz als großes Problem gesehen worden sei. Man habe versucht, diese Bedenken anzugehen, ohne selbst zu Richtern über Wahr und Unwahr zu werden – aber die Faktenchecker seien zu politisch voreingenommen gewesen und hätten viel Vertrauen zerstört. (dpa/jW)

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