Benko im Bau
Von Michael Merz
Innsbruck. René Benko sitzt hinter Gittern, vorerst zumindest. Er wurde am Donnerstag in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Der einstige Immobilientycoon sei in U-Haft, hieß es von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien. Benko stehe im Verdacht, Gläubigern und Behörden Vermögenswerte verheimlicht zu haben. Mit seinen vorgeblichen Milliarden und dem verschachtelten Firmenkonstrukt der Signa-Gruppe, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen Kadewe und Galeria sowie der im Bau befindliche »Elbtower« in Hamburg gehörten, hatte er jahrelang Politiker und Geschäftspartner genarrt. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summieren sich die Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben zahlungsunfähig, gab es immer wieder Berichte über sein Luxusleben. Jüngst hatte bereits die italienische Justiz einen Haftbefehl erlassen, die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Insolvenzverschleppung. »Wir dürfen Kriminellen nicht unsere Wohnungen überlassen – auch Berliner Mieter leiden darunter«, erklärte Carmel Fuhg von Deutsche Wohnen und Co. enteignen am Donnerstag. Und Heike Sudmann von der Linke-Fraktion in Hamburg ergänzte bezüglich des »Elbtowers«: »Erst der unbedingte Wille, diesen Olaf-Scholz-Gedächtnis-Turm zu bauen, hat es Benko so leicht gemacht, mit seinem windigen Geschäftsgebaren durchzukommen.«
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