In 45 Tagen zum Mars
Huntsville. Eine mit einem herkömmlichen chemischen Antrieb versehene Rakete kann den Mars von der Erde aus in etwa sieben Monaten erreichen. Für eine bemannte Marsmission ist das zu lang. Aufgrund der hohen Strahlenbelastung im Weltall würden Astronauten bei einer solchen Dauer Organschäden erleiden. Die NASA arbeitet daher seit längerem an einem thermonuklearen Antrieb. So soll die Distanz von 60 Millionen Kilometern in gut 45 Tagen überbrückt werden. Für diesen Zweck wird ein Treibstoff wie Wasserstoff durch einen Reaktorkern gepumpt, innerhalb dessen Uranatome gespalten werden. Die entstehende Wärme erhitzt den Treibstoff, der durch eine Düse ausgestoßen wird, und Vortrieb erzeugt. Einen solchen Treibstoff hat jetzt das Unternehmen General Atomics entwickelt und erfolgreich erprobt. Bei dem Test im Marshall Space Flight Center in Huntsville (Alabama) kam Wasserstoff zum Einsatz, der einer Spitzentemperatur von 2.327 Grad Celsius standhielt. Die Firma will nun in Kooperation mit der NASA die Entwicklung des Antriebssystems fortsetzen. (jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (4. Februar 2025 um 11:46 Uhr)»Wasserstoff (…) der einer Spitzentemperatur von 2.327 Grad Celsius standhielt«? Vermutlich haben die Heizvorrichtung und die Düse dieser Temperatur standgehalten. In der Sonne verschmilzt Wasserstoff bei etwa sechzehn Millionen Kelvin zu Helium, solange bleibt er Wasserstoff. Der Zweck des Ganzen dürfte sein, kein Oxidationsmittel energieaufwändig mitführen zu müssen. Um eine hohe Ausströmgeschwindigkeit zu erzeugen, braucht man hohe Temperaturen, die in diesem Fall durch Kernspaltung erzeugt wird. Frage an Rande: Wie schirmt die NASA die Strahlung des Reaktors ab, damit die zukünftigen Marsmännchen sich nicht von da die Strahlendosis holt, die sie sonst aus dem Kosmos bekäme? Wie schirmen sie sich auf dem Mars ab? Der hat schließlich kein Magnetfeld und fast keine Atmosphäre. Schon interessant, wofür Geld da ist.
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