True Crime im alten Rom
Jerusalem. Ein in Israel entdeckter Papyrus aus dem 2. Jahrhundert n. u. Z. gewährt bemerkenswerte neue Einblicke in die Rechtsprechung im Römischen Kaiserreich. Dokumentiert wird ein Prozess gegen Betrüger, Fälscher und Steuerhinterzieher in der Provinz Judäa. Der Papyrus war bereits in den 1950er Jahren ausgegraben worden, lagerte allerdings jahrzehntelang in israelischen Archiven, bevor er ausgewertet wurde. Spektakulär ist besonders der Detailreichtum, mit dem die Gerichtsverhandlung und ihre Vorbereitung geschildert werden. Teile des auf griechisch verfassten Textes bestehen aus Notizen eines Staatsanwalts, die Anweisungen für seine Gerichtskollegen enthalten. Laut einem Forscher von der Hebräischen Universität Jerusalem handelt es sich um den am besten dokumentierten römischen Gerichtsfall neben dem Fall von Jesus von Nazareth. Der Prozess zeugt von den wachsenden Spannungen in der Provinz im Vorfeld des jüdischen Bar-Kochba-Aufstands gegen das Römische Reich (132–136 n. u. Z.). (jW)
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