Mensch auf Speiseplan
Göttingen. In der späten Eiszeit scheint es zu Kannibalismus gekommen zu sein. Forscher fanden an menschlichen Knochen aus Mitteleuropa aus der Zeit vor 18.000 Jahren entsprechende Spuren, wie die Universität Göttingen am Montag berichtete. Darauf deuten Funde aus der Maszycka-Höhle in Südpolen hin. Dort bereits vor Jahrzehnten ausgegrabene Menschenknochen wurden nun von einem internationalen Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Göttingen mit modernen Methoden ausgewertet und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. In 36 Fällen wurden Spuren entdeckt, die auf eine systematische Zerlegung der Menschen unmittelbar nach ihrem Tod hindeuten. Dabei wurden an den Schädeln Schnittspuren gefunden, lange Knochen wurden zerschlagen, um an das Knochenmark zu gelangen. Die menschlichen Überreste wurde vermischt mit anderem Siedlungsabfall gefunden. Es dürfte sich dabei um eine Art Gewaltkannibalismus handeln vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums nach dem Kältemaximum der letzten Eiszeit, der wohl zu Streit um Territorien geführt hat. (AFP/jW)
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