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05.03.2025, 20:01:15 / Kapital & Arbeit

Studie: Abholzung des Amazonas begünstigt Trockenheit und Überschwemmungen

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Paris. Die industrielle Abholzung des Amazonas-Regenwalds begünstigt sowohl verstärkte Dürren als auch Überschwemmungen. Das geht aus den am Mittwoch in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Ergebnisses einer Untersuchung von Forschern aus der Volksrepublik China und Thailand hervor. Demnach führt die meist illegale Rodung dazu, dass es in der Regenzeit zwischen Dezember und Februar mehr und in der Trockenzeit von Juni bis August weniger Niederschlag gibt.

In gerodeten Gebieten des südamerikanischen Regenwalds fällt während der Regenzeit mehr Regen, weil sich der Boden schneller erwärme, was zu höherer Luftfeuchtigkeit führe, erklären die Wissenschaftler in ihrer Publikation. Dagegen kam es in der Trockenzeit zu weniger Verdunstung und damit zu weniger Niederschlag.

Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass durch den Rückgang der Vegetation weniger Wasser in die Atmosphäre aufgenommen wurde, was zu allgemein trockeneren Bedingungen führte. Das chinesisch-thailändische Forschungsteam versuchte nun, ein noch detaillierteres Bild zu erhalten und wertete regionale Klimasimulationen sowie Satellitendaten aus den Jahren zwischen 2000 und 2020 aus.

Laut den Studienautoren könnten stärkere Niederschläge während der Regenzeit zu Überschwemmungen führen und negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. Dagegen verursacht die durch Abholzung verursachte Trockenheit ihren Erkenntnissen zufolge Dürren, eine höhere Waldbrandgefahr und bedroht die Tierwelt. Zudem verringert das Fällen der Bäume die Aufnahme von CO₂.

Wegen der zentralen Rolle des Amazonas-Regenwalds bei der Regulierung des regionalen und globalen Klimas müsse mehr dafür getan werden, die Gebiete zu schützen und wiederaufzuforsten, fordern die Wissenschaftler. Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, größtenteils liegt er in Brasilien. In den vergangenen hundert Jahren wurden große Flächen des Amazonas-Regenwaldes zerstört. (AFP/jW)

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