Ministerium: Milchexporte in die VR China teils wieder möglich

Berlin. Nach dem jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Viehbeständen der BRD ist eine wichtige internationale Handelssperre aufgehoben worden. In die Volksrepublik China können wieder Exporte wärmebehandelter Milch und Milcherzeugnisse erfolgen, wenn diese von außerhalb der Sperrzone stammen. Das teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Minister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, mit China sei einer »der größten und wichtigsten Märkte für unsere Milcherzeugnisse wieder an Bord«. Die Verständigung mit Beijing sei ein echter Durchbruch und werde vielen Unternehmen helfen, wieder nach und nach in den Normbetrieb überzugehen.
Anfang Januar war es in Brandenburg erstmals seit mehr als 35 Jahren zu einem Ausbruch der Tierseuche in Deutschland gekommen. Einige Staaten außerhalb der EU verhängten daraufhin Importstopps für Fleisch und Milch aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU gilt dagegen zur Absicherung der Exportprofite der Agrarindustrie das Prinzip der Regionalisierung: Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb können normal gehandelt werden.
Auf der Basis dieser Regionalisierung sei es nun in Verhandlungen mit China gelungen, eine neue Version einer Veterinärbescheinigung abzustimmen, wie das von Özdemir geleitete Ministerium weiter mitteilte. Das chinesische Hauptzollamt nimmt wärmebehandelte Milch und Milcherzeugnisse demnach jetzt von der Handelssperre aus. Nach China gehen etwa ein Viertel der deutschen Milchexporte außerhalb der EU. (dpa/jW)
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