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Aus: Ausgabe vom 19.04.2025, Seite 10 / Feuilleton
Musik

Peter Ablinger gestorben

Der österreichische Komponist und Klangkünstler Peter Ablinger, ist in der Nacht zum 17. April gestorben, wie die Akademie der Künste (AdK) am Donnerstag mitteilte. Seit 2012 war Ablinger Mitglied der AdK. Im selben Jahr wurde das Peter-Ablinger-Archiv der AdK eröffnet.

Ablinger wurde am 15. März 1959 in Schwanenstadt in Oberösterreich geboren, 1974 bis 1976 absolvierte er ein Grafikstudium in Linz, 1977 bis 1979 studierte er Jazzklavier in Graz, anschließend nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Gösta Neuwirth und bei Roman Haubenstock-Ramati. Seit 1982 lebte Peter Ablinger in Berlin, wo er bis 1990 an der Musikschule Kreuzberg unterrichtete und seitdem als freischaffender Komponist tätig war.

1988 gründete Ablinger das Ensemble Zwischentöne, das er bis 2007 leitete. Seit 1992 war er immer wieder als Gastprofessor und Dozent an verschiedenen Universitäten und Instituten tätig. 1999 war er Mitgründer des Verlags Zeitvertrieb Wien Berlin. 1998 erhielt er den Förderungspreis Musik des Kunstpreises Berlin, 2008 den Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis für das Lebenswerk und 2020 den Österreichischen Kunstpreis.

Carola Bauckholt, Direktorin der Sektion Musik der AdK, würdigt Ablinger mit den Worten: »Peter Ablinger war ein Künstler, der genau wusste, was er wollte. Schon jung war er fast besessen von der Idee, Sprache in Klang/Musik zu übersetzen. Das gelang ihm wegweisend mit großen Zyklen, zum Beispiel in ›Voices and Piano mit ca. 80 Stücken. Er hat nach eigener Aussage seine Pläne realisiert, gesagt, was er sagen wollte, und war zufrieden mit seinem künstlerischen Vermächtnis. Wir hätten so gerne noch viele seiner brillanten Ideen erlebt und vermissen diesen außergewöhnlichen Menschen schmerzlich.« Ein ausführlicher Nachruf folgt. (jW)

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