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Aus: Ausgabe vom 22.04.2025, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Giftiger Reis durch Klimawandel

New York. Steigende Temperaturen gefährden das weltweit am meisten gegessene Getreide. Forscher um Lewis Ziska von der Columbia University und aus China haben nachgewiesen, dass sich durch zunehmende Hitze und einen höheren Gehalt von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre auch die Arsenwerte im Reis erhöhen. Dazu wurden 28 verschiedene Reissorten unter verschiedenen Umweltbedingungen gezüchtet. Je höher Temperatur und Kohlenstoffdioxidgehalt, um so stärker war auch der Reis mit anorganischem Arsen belastet. Nehmen Menschen Arsen in hohen Konzentrationen zu sich, steigt das Risiko für Krebs und Herzkrankheiten. Die Gefahr durch immer giftigeren Reis betrifft über die Hälfte der Weltbevölkerung, vor allem aber ost- und südasiatische Länder. Dort ist das Getreide das mit Abstand wichtigste Grundnahrungsmittel. Der Anstieg des Arsengehalts im Reis könnte nach Schätzung von Experten allein in der Volksrepublik China zu über 19 Millionen zusätzlichen Krebsfällen führen. Als Maßnahmen empfehlen die Forscher neben dem Kampf gegen den Klimawandel auch strengere Grenzwerte und eine Regulierung der Lebensmittelproduktion. In Europa wurde bereits 2023 ein Grenzwert von 0,2 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis festgelegt. (jW)

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