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15.04.2025, 20:06:39 / Ausland
Krise zwischen Paris und Algier

Frankreich weist weitere Diplomaten aus

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Da verstanden sie sich noch besser: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (l.) und Abdelmadjid Tebboune, Präsident von Algerien bei einem Staatsbesuch im August 2022

Paris. Die Spannungen zwischen Frankreich und Algerien haben sich erneut verschärft: Frankreich verwies nach Angaben vom Dienstag zwölf algerische Diplomaten des Landes, nachdem Algerien zwölf französische Beamte zum Verlassen des Landes aufgefordert hatte. »Die algerischen Behörden tragen die Verantwortung für eine drastische Verschlechterung unserer bilateralen Beziehungen«, erklärte das Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Paris rief zudem den französischen Botschafter in Algier, Stéphane Romatet, zu Konsultationen zurück. Die zwölf am Sonntag von Algerien ausgewiesenen französischen Beamten seien auf dem Weg nach Frankreich, hieß es aus französischen Diplomatenkreisen. Die algerische Maßnahme war eine Reaktion auf die Festnahme eines algerischen Konsularbeamten in Paris, dem die französische Justiz die Beteiligung an der Entführung eines algerischen Regierungskritikers vorwirft.

Frankreichs Präsident Macron und sein algerischer Amtskollege Abdelmadjid Tebboune hatten eigentlich Anfang April angekündigt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder verbessern zu wollen. Das Verhältnis der beiden Staaten ist vor allem deswegen angespannt, weil Macron im Juli 2024 anlässlich des 25. Thronjubiläums des marokkanischen Königs Mohammed VI. die völkerrechtlich illegitimen Ansprüche des nordafrikanischen Königreichs auf die Westsahara anerkannt hatte. (AFP/jW)

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