Amnesty: 2025 bereits 88 Hinrichtungen in Saudi-Arabien

Beirut. Amnesty International kritisiert einen »alarmierenden Anstieg« der Hinrichtungen in Saudi-Arabien. Seit Januar seien in dem Land auf der Arabischen Haldinsel bereits mindestens 88 Menschen exekutiert worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag. 52 der Todeskandidaten waren demnach wegen Drogenvergehen zum Tode verurteilt worden. Saudi-Arabien verstoße damit klar gegen das Völkerrecht und Bestimmungen, die die Verhängung der Todesstrafe auf »schwerste Verbrechen« beschränkten, erklärte die stellvertretende Amnesty-Regionaldirektorin Kristine Beckerle.
Die von der Organisation vorgelegten Zahlen stimmen mit einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP überein, die auf Berichten in saudiarabischen Medien basiert. Demnach stieg die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien zuletzt an: 2024 waren es laut den AFP-Berechnungen 338 Exekutionen, 2023 wurden 170 Todesstrafen vollstreckt. 2022 war mit 196 Hinrichtungen der damalige Höchststand erreicht worden.
Nach einem während des Fastenmonats Ramadan geltenden Moratorium wurden in den vergangenen Wochen laut saudiarabischen Medienberichten wieder mehr Todesurteile verhängt. Die absolutistische Monarchie gehört zu den Ländern, in denen weltweit am häufigsten die Todesstrafe verhängt wird. Die meisten Exekutionen gibt es laut Menschenrechtsgruppen in China, gefolgt vom Iran. (jW/AFP)
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