Abseits
Nach seinem fulminanten Absturz hat das
Leben von Michel Friedman durchaus sehr ungemütliche Seiten. Wie
der FAZ vom Montag zu entnehmen war, hat der ehemalige Vizepräsident
des Zentralrats der Juden am Wochenende einen Vortrag gehalten. An
der »antroposophisch angehauchten« Privatuniversität
Witten/Herdecke. Friedman habe hier »nur unter Polizeischutz
auftreten« können. Zudem sei es bitterkalt gewesen.
»Selbst in Mänteln« habe das Publikum »bibbern«
müssen. Friedman warf dem Bericht zufolge erst »Fragen
nach der Tauglichkeit des Hausmeisters« auf und sich dann
mächtig für die »Polarisierungskraft« der
Religionen ins Zeug, freilich nicht ohne die Verfassung als »ethische
Bibel« zu preisen. Sie müssen ihm übel mitgespielt
haben an dieser Uni, die er als »drogenfreie Zone ohne Alkohol«
bezeichnete, bevor er meinte: »Gepflegte Gespräche mit
zehn Menschen, die meiner Meinung sind, sind langfristig ohne Rotwein
nicht erträglich.«
(jW)
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