Aus: Ausgabe vom 19.04.2006, Seite 13 / Feuilleton
Von wegen Sex
Konservative Politiker in aller Welt sind sich einig: Mediale Darstellungen von Sex sind verantwortlich für Werteverfall, Teenager-Schwangerschaften, Jugendkriminalität, wohl auch noch für den Terrorismus. Dabei wird impliziert, daß Menschen heute viel zu früh sexuell aktiv werden. Daß dem nicht so ist, besagt eine aktuelle Studie des »Dr.-Sommer-Teams« der Bravo. Befragt wurden 1400 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Die sind nach Angaben der Studienleiterin eher verunsichert von der Allgegenwart sexueller Darstellungen. 43 Prozent der befragten 16jährigen hatten schon mal Sex, 23 Prozent der 15jährigen, 13 Prozent der 14jährigen. Im übrigen ist die heutige Generation nach den Ergebnissen weniger aufgeklärt als die vorige. Ein Viertel der Befragten hält den Koitus interruptus (»Aufpassen«) für eine adäquate Verhütungsmethode. Ein Fünftel der Mädchen glaubt, man könne nur direkt nach der Regelblutung schwanger werden. 42 Prozent machen sich überhaupt keine Gedanken über AIDS. (jW/AP)
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