75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 23. / 24. November 2024, Nr. 274
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Aus: Frühjahrsshop, Beilage der jW vom 05.04.2023
Editorial

Was junge Welt unverwechselbar macht

Auch mit veränderter Aufmachung bleibt das Angebot des jW-Shops erhalten
Von Peter Borak
Gegen die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse auf der Str
Gegen die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse auf der Straße: Protestierender in Valenciennes, Frankreich, 13. März, 2023

Liebe Leserinnen und Leser, in bewegten Zeiten ist Stabilität ein hohes Gut. Das gilt auch für unser Shop-Angebot, das bei allen Zwängen der Branche in seinem Kern erhalten bleiben wird. Wie bereits in der vorherigen Shop-Beilage (jW vom 9.11.2022) erläutert, konzentrieren wir unseren Ressourceneinsatz noch stärker darauf, in diesem Bereich vorrangig abzubilden, was die junge Welt unverwechselbar macht. Die veränderte Gestaltung dieser Beilage trägt dem Rechnung.

Beim Ringen um eine stabile Weiterentwicklung können wir auf dem guten Jahresstart von Verlag und Redaktion aufbauen. Den Auftakt dazu bildete die mit neuen Rekordzahlen aufwartende XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK). Warum sie so erfolgreich war, ist in besonders umfassender Form der jetzt erschienen RLK-Broschüre zu entnehmen. In den Beiträgen der Konferenz wurde die zentrale Rolle der Volksrepublik China bei der Schaffung einer neuen Weltordnung der Vernunft und des Friedens herausgearbeitet. Mit dem auf Seite fünf vorgestellten literarischen Angebot lässt sich dieser Aspekt facettenreich vertiefen. Gleiches gilt für die doppelten Standards der westlichen »Wertegemeinschaft«. Sie waren Thema auf der RLK und finden in den auf Seite fünf offerierten Werken von jW-Autorinnen und -Autoren erhellende Konkretisierungen. Auf dieser Seite erweisen wir auch unserem am 25. März d. J. leider verstorbenen Kolumnisten Erwin Riess unsere Reverenz und empfehlen Ihnen den letzten Roman dieses herausragenden österreichischen Autors.

Einen Höhepunkt der RLK stellte zweifellos die Manifestation für den Frieden dar, deren Appell der Schauspieler Rolf Becker in ergreifender Weise vortrug. Das vielfältige Engagement dieses großen Künstlers dokumentieren mehrere audiovisuelle Produkte unseres Verlages, die Sie auf Seite 7 finden. Rolf Becker steht stets an vorderster Front, wenn es darum geht, NATO-Kriegspropaganda zu entlarven. Auch dieses Thema spielte auf der RLK eine große Rolle. Und nicht nur dort. Die Zeitschrift Melodie & Rhythmus hat es mehrfach in beispielhafter Form bearbeitet. Nachlesen können Sie das in den auf Seite 8 aufgeführten Heften des M & R-Archivs. Welcher obskuren Mittel sich Kriegspropagandisten bedienen, wurde spätestens mit der vor 20 Jahren von den USA veranlassten Verhüllung von Pablo Picassos »Guernica« im Vorraum des Sitzungssaals des UN-Sicherheitsrates deutlich. Colin Powell wollte beim Verkünden seiner lügenbeladenen Kriegsbotschaft nicht vom Anblick dieses Gemäldes belästigt werden. Picasso, dessen 50. Todestag am 8. April d. J. begangen wird, inspirierte viele Künstler, die an der Grafik- bzw. Kunstedition dieser Zeitung mitwirkten. Zu ihnen gehören insbesondere Thomas J. Richter und Roland R. Berger, der mit einer entsprechenden Arbeit auf Seite 6 präsent ist. Genug Möglichkeiten also, die RLK-Broschüre mit den passenden Materialien zum Lesen, Hören und Sehen zu ergänzen. Bei der richtigen Auswahl wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Mehr aus unserem Shopangebot finden Sie unter jungewelt-shop.de

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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