Der 15. April – Das Gesicht des Hasses
Am 1. Juni 2010 sagte der Comandante Chávez bei einer Promotionsfeier von Jugendlichen der Misión Sucre: »Was interessiert mich der Haß der Bourgeoisie? Der bourgeoise Haß ehrt mich. Sie ehren mich mit ihren Haß. (…) Ich bevorzuge es, daß diese Bourgeois mich hassen und allen Haß der Welt auf mir abladen. Ladet ihn ab! (…) Was mich interessiert ist, daß sie nie wieder Feuerstöße aus Maschinengewehren auf das Volk Venezuelas abladen.«
Im Privaten hat uns der Comandante Chávez bei mehreren Gelegenheiten gesagt, daß im bewußt sei, daß die Bourgeoisie ihren Haß auf ihm ablade, weil sie diesen jetzt nicht gegen das Volk richten konnte. Er nahm diese Rolle ehrenhaft an.
Der Comandante hatte recht. Es war gerade einmal etwas mehr als ein Monat seit seinem physischen Abschied vergangen, als sich der bourgeoise Haß gegen das Volk richtete. Capriles, der zum zweiten Mal in nur sechs Monaten die Präsidentschaftswahl verloren hatte, geriet in cholerische Wut gegen das arme Volk.
»Ladet die Wut ab«, befahl er seiner Basis und markierte damit den Beginn eines blutigen und zerstörerischen Tages, gezeichnet durch die Brandschatzung mehrerer Büros der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas, durch ausländerfeindliche Äußerungen gegen die kubanischen Ärzte, durch die Belagerung von Dutzenden Zentren für Integraldiagnostik (CDI, Gesundheitszentren) in verschiedenen Teilen des Landes, durch gesellschaftliche Intoleranz, die sich in der Ermordung eines einfachen Mannes und einer einfachen Frau im Stadtviertel La Limonera, Baruta, Bundesstaat Miranda, widerspiegelte.
Diese generalisierte Gewalt fand ihren Höhepunkt in den politischen Morden an den Landsleuten Rosiris Reyes, José Luis Ponce, Hender Bastardo, Luis Eduardo García, Rey David Chacin, Henry Rangel La Rosa, Johan Antonio Hernández, Keller Guevara, in mehr als 70 Verletzten und Stunden der Angst und des Schreckens für ganze Familien überall im Land.
Später kam, wie es dem Faschismus eigen ist, der Versuch, die Todesopfer unsichtbar zu machen oder sie moralisch noch einmal zu töten: »Das waren Verbrecher, sie haben sich gegenseitig umgebracht«, sagten die Sprecher der Opposition, und die privaten Medien sekundierten in der moralischen Rechtfertigung der politischen Morde. Es läuft ein Plan ab, um das Geschehene mit dem Mantel der Straflosigkeit zu bedecken. Es wird versucht, die Beweise für die tödlichen Konsequenzen des unverantwortlichen und gewalttätigen Redens des Gouverneurs Capriles auszulöschen – und ich betone das vom Gouverneur, denn dieses Amt bringt Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte mit sich – von der Verfassung und den venezolanischen Gesetzen ebenso wie von den internationalen Abkommen in diesem Bereich geforderte Verpflichtungen.
In aller Eile bemühen sich die privaten Medien darum, den Faschismus reinzuwaschen. So werden sie zu Komplizen der Intoleranz und der politischen Verbrechen. Aber auch PROVEA, früher eine mutige Menschenrechtsorganisation, ist Teil der Reinwaschung der Gewalttäter. »Es gibt keine in Brand gesteckte CDI«, erklärten ihre Sprecher eilfertig. Was hatten sie erwartet? Die Zentren mit den Menschen darin heruntergebrannt zu sehen? Dank der mutigen Verteidigung durch das Volk gab es keine noch größeren Schäden zu beklagen.
Für PROVEA gibt es die Toten nicht. Sie kümmert sich nicht darum, deren Familienangehörigen oder die Verletzten zu besuchen. Auch die in Brand gesteckten Parteibüros gab es nicht. Noch weniger hat sie von den intoleranten Reden des oppositionellen Exkandidaten gehört oder etwas dazu zu sagen. Wie schade für unser Volk, das eine Errungenschaft der Verteidigung der Menschenrechte verloren hat. PROVEA widmet sich heute der Aufgabe, die faschistische Gewalt zu verschleiern. Wie schade.
Der Faschist Julio Borges dekretierte: »Die Todesstunde der Revolution ist gekommen.« Die Revolution ist nicht gestorben und wird nicht sterben, aber acht einfache Männer und Frauen aus dem Volk sind gestorben und Dutzende verletzt worden. Aber die privaten Medien und PROVEA beschützen auch ihn.
Und wer hat den Operationsbefehl gegeben, »die Wut zu entladen«? Natürlich Leopoldo López. Eher früher als später wird er für seine Verbrechen vor der nationalen und internationalen Justiz bezahlen müssen.
Am 15. April 2013 haben sich leider die jahrelangen Warnungen des Comandante Chávez erfüllt, die Bourgeoisie hat ihren Haß gegen das Volk gerichtet, die symbolträchtigen Missionen attackiert, den Chavismo angegriffen. Und das, weil sie nicht gewonnen haben – dank Gott und dank mehr als 7,5 Millionen Chavistas, Bannerträgern des sozialistischen Heimatlandes und des Friedens, die nicht am Erbe unseres Comandante Chávez gescheitert sind.
Es ist notwendig, die Reife und Beherrschung des chavistischen Volkes und unserer Nationalen Bolivarischen Streitkräfte anzuerkennen, die die Orientierungen des Präsidenten Nicolás Maduro und der Politisch-Militärischen Leitung der Revolution erfüllt haben, dem Angriff Widerstand zu leisten und nicht zu »Hunden des Krieges« zu werden, zu denen sie uns machen wollten. Aber wir erkennen auch die große Mehrheit der Basis der Opposition an, die nicht den Aufrufen zu Haß und Gewalt der Führer des Faschismus gefolgt sind.
Vor acht Tagen haben wir den »Krieg der Hunde« in seinen Anfängen niedergeschlagen, und es hat sich gezeigt, daß die venezolanische Opposition nicht demokratisch ist – es ist dieselbe wie am 11. April 2002 (Putsch gegen Hugo Chávez, Anm. d. Übers.). Das venezolanische Volk und die internationale Gemeinschaft haben mit Bestürzung festgestellt, was wir bis zur Ermüdung gesagt haben: Es ist der reine Faschismus, der die Bolivarische Revolution angreift.
Das Geschehene ist, vor allem aufgrund der ihm innewohnenden politischen und gesellschaftlichen Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit, so dramatisch, daß die Union Südamerikanischer Nationen UNASUR eine Kommission benannt hat, die den venezolanischen Staat bei der Untersuchung der gewaltsamen Ereignisse vom 15. April 2013 unterstützt. Die übrigen internationalen Organisationen und die internationale Gemeinschaft haben die Taten der Intoleranz und der als Konsequenz aus der Nichtanerkennung der Wahlergebnisse entfesselte Gewalt verurteilt. Mit seiner Unterstützung des venezolanischen Neofaschismus ist das alte Yankee-Imperium alleine geblieben.
Es ist nun an uns, eine Mehrheit für den Frieden, für gutes Leben, für Toleranz, für den Sozialismus zu schaffen. Es ist notwendig, gegen die Straflosigkeit zu kämpfen und uns darauf vorzubereiten, uns neuen Schlägen des Faschismus entgegenzustellen, die wir sicher besiegen werden.
Ruhm und Ehre den Märtyrern des sozialistischen Heimatlandes und der partizipativen und protagonistischen Demokratie, den Opfern des Hasses der Bougeoisie.
UNABHÄNGIGKEIT UND SOZIALISTISCHES HEIMATLAND, WIR WERDEN LEBEN UND WIR WERDEN SIEGEN!
ES LEBE DER COMANDANTE CHÁVEZ, ES LEBE DES VENEZOLANISCHE VOLK!
Petare, 22. April de 2013
Elías Jaua Milano
Übersetzung: André Scheer