Kommentar

Der von Selenskij und seinen Unterstützern in die Medien gebrachte Friedensgipfel, dem ein Tribunal gegen Moskau vorausgehen soll, ist das Gegenteil von dem, was auf dem Etikett steht: eine Drohung mit Eskalation.

Zuletzt war Medwedew in den sozialen Netzwerken mit Sottisen insbesondere gegen die ukrainischen Machthaber hervorgetreten. Jetzt hat er gewissermaßen den realpolitischen Ton von Wladimir Putin übernommen.

Weihnachten scheint für Kriegführende eine gewisse perverse Gelegenheit zu bieten, ihren Zynismus zu demonstrieren. Siehe die Weihnachtsbombardements der USA gegen die Staudamminfrastruktur Nordvietnams 1972.

Netanjahu hat sich nicht zum orthodoxen Juden gewandelt, auch hängt er nicht dem Kahanismus an. Es ging ihm einzig darum, eine Koalition zu bilden, die es ihm ermöglichen würde, seinem Prozess zu entkommen.

Propagandistischer Budenzauber garniert mit Weihnachtskitsch: Der Chef im Weißen Haus nutzt die letzten Tage des ablaufenden Jahres, um noch soviel wie möglich an Geld und Waffen Richtung Kiew zu schicken.

Ächtung und Vernichtung ist zweierlei. Übrigens sind die im nachhinein geächteten Waffensysteme ursprünglich durchweg erdacht worden, um ein bestehendes militärisches Problem zu »lösen«.

Die Alternative zur Staatsknete wäre die Pleite gewesen. Und ganz unschuldig ist der Staat ja tatsächlich nicht an der wirtschaftlichen Misere des Unternehmens.

Wieviele Menschen im Zuge des Kampfes gegen die »russischen Konditionen« noch leben oder das Dach über dem Kopf verlieren, ist der Raserei »werteorientierter Außenpolitik« keinen erkennbaren Moment des Zweifels wert.

Die Kriegsbegeisterung wurde hergestellt: durch Redaktionen, die sich am Gängelband der ukrainischen Propaganda führen ließen

Menschenleben stehen nicht an erster Stelle. Das »sozialverträgliche Frühableben«, wie es einst ein Ärztefunktionär formulierte, ist Teil des Systems, in Kriegszeiten zudem der gewaltsame Tod

ASEAN enger anzubinden, um es gegen Russland in Stellung zu bringen? Die globale Entwicklung geht eher in die Richtung, dass sich nichtwestliche Staaten immer weniger vom Westen für seine Machtkämpfe missbrauchen lassen.

Abseits der Heile-Welt-Propaganda zählen weiterhin nur Marktzugänge, politische Folgsamkeit, Rohstoffe und die eigene Energieversorgung.

Was sind Plastikgeldsäcke in einem Brüsseler Apartment gegen die Diktatur der Geldsäcke? Evdokia Kaili ist so weit weg vom Einzelfall wie der Reußenprinz vom Umsturz.

Das Betteln um Zulassung zu den Trögen in Parlamenten und Landesregierungen hat seine eigene Komik, es charakterisiert auch den Zustand der Partei: Programm ist nebensächlich.

»Autokrat« will Macron nicht heißen – einer zu sein, scheint ihn nicht zu stören. Aber im Frankreich der Gegenwart sind Gewerkschaften ein wichtiger Teil einer im Widerstand erprobten Gesellschaft geblieben.

Für die Volksrepublik China ist es ein großer Schritt: Sie weitet ihren Einfluss in einer Region aus, die jahrzehntelang als exklusives Hegemonialgebiet der USA galt.

In Lateinamerika ist die Lawfare-Taktik mittlerweile, neben der Anzettelung bunter Revolutionen, zur bevorzugten Methode für Regime-Change-Versuche geworden.

Das Vermeiden von Reparationszahlungen gehört zum Wiederauferstehungsprogramm des deutschen Imperialismus. Die Maxime blieb nach dem Anschluss der DDR gültig, heute ist sie Leitlinie der Aggression Richtung Osten.

Selbst Hardliner in der EU weisen den Gedanken an ein Decoupling, eine komplette Entkopplung von China, meist zurück. Washington ist sauer. Umgekehrt macht sich mittlerweile auch in Europa Wut breit.

Selbstüberschätzung und Verzweiflung in der ukrainischen Führung. Ihr Verhalten entspricht der aus der Finanzkrise bekannten Strategie dreister Schuldner: Erkläre dich für »systemrelevant«, und du wirst »gerettet«.