Aus: Ausgabe vom 04.06.2011, Seite 16 / Aktion
Dringend gebraucht
Das führt zu Fragen, wie sie uns ein Leser aus Herne per E-Mail stellt: »Sie machen eine hervorragende Zeitung, die ich und andere unbedingt brauchen. Sie sagen, die junge Welt braucht Printabos zusätzlich zum Onlineabo. Leser mit Onlineabo sollten daher zusätzlich ein Printabo abschließen. Könnten Sie vielleicht im nächsten entsprechende Beitrag einmal darlegen, warum das so ist? Nicht daß ich es bezweifeln würde, aber mir ist nicht klar, warum eine freiwillige Erhöhung des Onlineabos (ich zahle 20 Euro im Monat) nicht nützlicher oder ebenso nützlich ist.« Unser Leser weist mit Recht darauf hin, daß es sehr viel mehr Möglichkeiten gibt, unsere Arbeit ökonomisch zu unterstützen.
So gibt es für das Print- und das Internetabo drei frei wählbare Preiskategorien: Für Geringverdiener das Sozialabo, für Durchschnittsverdiener das Normalabo und für Gutverdiener und Unterstützer das Soliabo. Beim Soliabo kann man die Höhe des monatlichen Abobeitrags selbst festlegen. Es gibt Abonnenten, die für ihr Printabo 50 Euro im Monat bezahlen, Internetabonnenten, die freiwillig den Preis eines Printabos übernehmen. Oder eben wie unser Leser aus Herne den Betrag auf 20 Euro im Monat aufstocken. Alles wichtige Beiträge zur ökonomischen Stabilität. Dazu zählen auch Spenden und der Beitritt in unsere Genossenschaft, die mittlerweile 1111 Mitglieder zählt.
Die zentrale ökonomische Größe ist und bleibt aber der Bestand an bezahlten Print- und Internetabonnements. Zum einen, weil sie die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle darstellen. Zum anderen ist die Abogebühr ja keine Spende, sondern die Bezahlung der von uns erbrachten Dienstleistungen. Mit der aktuellen Aktion wollen wir verstärkt Leserinnen und Leser ansprechen, die die junge Welt regelmäßig nutzen, dafür aber kein Geld bezahlen. Auf einen Printaboleser kommen zwei weitere Leser, die nicht abonniert haben. Im Internet ist das Verhältnis sogar 1:11; nur jeder elfte regelmäßige Nutzer zahlt eine Abogebühr. Uns kommt es deshalb vor allem darauf an, die Bedeutung des Abonnements für die ökonomische Entwicklung dieser Zeitung klarzumachen. Abonniert werden soll in erster Linie, weil der Nutzwert der jungenWelt erkannt wird und wir auf Abogebühren angewiesen sind. Die Unabhängigkeit von Konzernen, Parteien und Kirchen hat eben ihren Preis.
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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