Schwierige Zeiten für die junge Welt
Um eine Überlebenschance auf dem deutschsprachigen Zeitungsmarkt zu haben, müssen Verlag, Redaktion und Genossenschaft der jungen Welt über das Jahr hinweg sehr viele Aktivitäten entfalten. Nur so können wir als Alternative zu den übrigen Presseangeboten die notwendige Aufmerksamkeit finden. Denn die Existenz unserer Zeitung wird von anderen Medien gern verschwiegen – wir müssen also selbst dafür sorgen, dass die junge Welt bekannt wird. Und das ist mit Hilfe unserer Leserinnen und Leser in den letzten Jahren erstaunlich gut gelungen. Jetzt aber, in Zeiten der Coronaviruspandemie, gestaltet sich das deutlich schwieriger. So kann unser Solikonzert mit Marcel Khalifé, das eigentlich für diesen Samstag geplant war, nicht stattfinden. Für Ende April und Anfang Mai hatten wir eine große jW-Verteilaktion rund um die Kundgebungen zum Kampftag der Arbeiterklasse und anschließend eine aufwendige Kioskaktion vor: Beides kann leider nicht durchgeführt werden! Auch das 25jährige Bestehen von Verlag und Genossenschaft können wir nicht wie geplant am 27. Juni 2020 feiern (die Vollversammlung der LPG junge Welt eG wird zwar in der jW-Ladengalerie stattfinden, das Konzert mit »Die Zöllner« und David Rovics in der Kulturbrauerei aber leider nicht). Wir planen nun für das zweite Halbjahr ähnliche Aktivitäten – welche davon dann tatsächlich realisiert werden können, weiß im Moment niemand!
Weil auch andere Aktionen nur eingeschränkt möglich sind, bleibt das nicht ohne negative Folgen für unsere Arbeit. Damit sich diese möglichst in Grenzen halten, brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Denn es gibt trotz aller Schwierigkeiten viele Möglichkeiten, uns gerade in diesen Zeiten zu helfen. Aus aktuellem Anlass bitten wir vor allem darum, Probeabonnenten für unsere Zeitung zu gewinnen! Wer noch kein Print- oder Onlineabo der jW hat, sollte zudem unbedingt eines bestellen. Alle unsere Leserinnen und Leser sind außerdem eingeladen, Mitglied in unserer Genossenschaft LPG junge Welt eG und damit Mitherausgeber der jungen Welt zu werden. All diese Beiträge helfen entscheidend, die materiellen Grundlagen in Krisenzeiten und darüber hinaus abzusichern!
Wir in Redaktion, Verlag und Genossenschaft bemühen uns derweil täglich, Ihnen auch weiterhin eine spannende linke Zeitung mit klarem Klassenstandpunkt zur Verfügung zu stellen. Auch wenn dies zur Zeit teilweise im mobilen Office geschieht, können Sie sich darauf verlassen, dass das Produkt, das Sie täglich von uns bekommen, eine kollektive Leistung und ein Ergebnis von vernetztem Denken ist! Auch weil wir dies lieber weiter ausbauen als einschränken wollen, hoffen wir, dass dieses Virus bald besiegt ist und wir wieder ein annähernd normales Leben führen können – nun ja, was man im Imperialismus halt so als normales Leben bezeichnen kann.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Ähnliche:
- 22.02.2020
2.500 zum Fünfundzwanzigsten!
- 22.02.2020
Da sind wir aber immer noch ...
- 22.02.2020
Aufbruch und Zäsur
Mehr aus: Aktion
-
Bisher 2.100 Tester gefunden
vom 28.03.2020