Moltmann gestorben
Der evangelische Theologe Jürgen Moltmann ist tot. Er starb nach Angaben der Familie am Montag im Alter von 98 Jahren in Tübingen. Moltmann galt als einer der bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Seine theologischen Studien hatte er in britischer Kriegsgefangenschaft begonnen. Von 1953 bis 1957 arbeitete Moltmann in Bremen als Pastor, danach wurde er Professor, erst in Wuppertal, dann in Bonn. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Zusammen mit dem katholischen Kollegen Johann Baptist Metz galt Moltmann als Stichwortgeber einer »neuen politischen Theologie« in Opposition zur Macht der Herrschenden, die den »Aufstand der Unterdrückten, Marginalisierten, Entrechteten« inspirieren wollte. Moltmann strebte einen »demokratischen Sozialismus« an. Sein einflussreichstes Werk war die 1964 erschienene »Theologie der Hoffnung«. Sie wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat etwa die Befreiungstheologie in Lateinamerika beeinflusst. Mit Ernst Bloch verstand Moltmann darin das Reich Gottes als »konkrete Utopie«. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Was kaum einer zu schreiben wagte
vom 08.06.2024 -
Bluthendl am Bachufer (I)
vom 08.06.2024 -
Der beste Lehrer
vom 08.06.2024 -
Zügig und still
vom 08.06.2024 -
Nachschlag: Toms Comics
vom 08.06.2024 -
Vorschlag
vom 08.06.2024 -
Veranstaltungen
vom 08.06.2024