Paris–Moskau
Von Hagen BonnEmmanuel Macrons im weiteren Sinne Amtsvorfahre Napoleon ritt zu Pferde von Paris nach Moskau – und wieder zurück. Heute soll erst mal Kiew reichen, den Rest wird man sehen. Macron geht auch nicht selbst hin, er schickt Vorposten. Ja, wenn das mal gut geht? Hat denn der oberste Franzose nicht mitgedacht?
Was, wenn die Russische Föderation diese Aktion spiegelt? Kim Jong Uns Eliteeinheiten, und das Land verfügt über nichts anderes als Eliteeinheiten, würden gerne mal in Kiew frühstücken. Oder denken wir an die vietnamesischen Helden! Die kriegen die ukrainischen Faschisten nicht mal zu Gesicht. Schwups, kommen die aus der Erde! Jeder ICE-Tunnel sieht gegen deren Anlagen aus wie ein zugeschütteter Fuchsbau. Und beachten wir auch Deutschland-Nahost. In Windeseile könnten NVA-Regimenter reaktiviert werden, dann hat Kiew zwei Fronten und gegen DDR-Rentner zu kämpfen, ist nicht lustig. Die toben sich gewiss für 35 Jahre Westdiktatur ordentlich aus. Aber halt! Da hätte ich fast die zahllosen Che-Guevara-Bataillone in Mittel- und Südamerika vergessen. Sicher kann Kuba eine Granma-Flottille ausleihen, um die Guerillas zur Krim zu schippern.
Wenn ich all das durchdenke, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, dass Macron genau das im Kopf hat. Der ist vielleicht doch nicht so blöd wie wir alle meinen, der hat vielleicht kapiert, dass er nie in Moskau an einem Samowar seine Hände wärmen wird. Ja, so wird es sein. Alles andere wäre ja völlig verrückt.
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